GESCHICHTE UND KULTUR
Esoterischer Buddhismus / Kōya-san Shingon Buddhismus
Der esoterische Buddhismus gelangte im 9. Jahrhundert aus Indien über China nach Japan, wo Kōbō Daishi ihn zum Kōya-san Shingon Buddhismus weiterentwickelt. Der Kōya-san Shingon Buddhismus ist heute eine der 13 buddhistischen Schulen Japans. Er basiert auf der Überzeugung, dass das Studium der buddhistischen Theorie und die Erlangung der Erleuchtung ergänzt werden müssen durch die praktische Anwendung der Lehre ; indem man Anderen hilft, erlangt man Zufriedenheit und ein glückliches Leben.
Esoterischer Buddhismus heißt Mikkyō auf Japanisch. Das Wort Mikkyō besteht aus den beiden chinesischen Schriftzeichen Geheimnis und Lehre. Die Theorie des esoterischen Buddhismus besagt, dass die Elemente in der Natur wie Wind, Wasser und Bäumen den Menschen, die die Wahrheit dieser Welt erfahren möchten, viele Hinweise geben können. Genauer gesagt, sind alle natürliche Dinge und Phänomene, wie beispielsweise die Bewegung der Blätter oder die Tropfen des Regens die Schlüssel zur Auflösung der Rätsel des Universums, die Buddha den Menschen heimlich gibt. Aus dieser Theorie leitet sich der Begriff esoterischer Buddhismus her, der heimliche Lehre bedeutet.
Mandala
Die buddhistischen Bilder, die im 9. Jahrhundert aus Indien kamen, werden als Mandala bezeichnet. Sie spielen eine bedeutende Rolle, wenn man das Dogma des esoterischen Buddhismus verstehen will, weil darin die Welt- und Kosmosanschauung des esoterischen Buddhismus anschaulich ausgedrückt werden. Der Auffassung des esoterischen Buddhismus nach ist die Interpretation der Struktur des Kosmos so kompliziert und komplex, dass man sie nicht mithilfe einer Sprache darstellen kann.
Es gibt verschiedene Arten von Mandalas, aber die beiden typischen Mandalas sind Taizō-Mandala und Kongōkai-Mandala. Auf dem Taizō-Mandala werden generell die Gestalten der buddhistischen Gottheiten gezeichnet, die verschiedene Fähigkeiten und Kräfte von Buddha auf der zwei-oder dreidimensionalen Welt zeigen. Im Gegensatz dazu werden auf dem allgemeinen Kongōkai-Mandala die Sanskrits-Schriftzeichen und die buddhistischen Utensilien gemalt, welche die unsichtbaren Faktoren der vierdimensionalen Welt symbolisieren. Kurz gesagt, vertreten die beiden Mandalas Raum und Zeit, d.h. die materielle Welt und die seelische Welt und sie zeigen alle Bestandteile des Kosmos, zwar abstrakt und theoretisch, aber verständlich.
Kōbō Daishi & Geschichte von Kōya-san
Kōbō Daishi ist bekannt als Priester, der vor etwa 1200 Jahren die Theorie des esoterischen Buddhismus in Japan eingeführt und weiterentwickelt hat. Er hat die Lehre des Shingon Buddhismus überall in Japan verbreitet und 835 ist er mit 62 Jahren zur ewigen Meditation ins Mausoleum eingetreten. Sein ursprünglicher Name ist Kukai, der aus den beiden chinesischen Schriftzeichen Himmel und Meer besteht. 921 wurde ihm der Titel Kōbō Daishi von dem damaligen Kaiser Daigo-Tennō verliehen. Dies bedeutete, dass er als einer der hervorragendsten buddhistischen Lehrer Japans anerkannt wurde.
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